Filmnostalgie pur. Nach erfolgreichem Auftakt geht das Sommer-Kino-Event im Haus Schulenburg Gera in die zweite Runde: 23. Juli ab 19 Uhr Einlass, Musik, Ausstellungsführung, Grillen 

Der 23. Juli 2011 beginnt mit Reinhard Wähler und seiner TK 35, einem Zeiss-Projektor, der durchaus als legendär bezeichnet werden kann. TK steht dabei für Tonkinokoffer. Mit dieser Art 35mm-Kamera erreichten Leinwand und Wochenschau ab den 60er Jahren die DDR-Dörfer und Städte in denen es keine Kinosäle gab.

Reinhard Wähler wird den Kino-Abend mit einem besonderen Highlight eröffnen: Der letzten DDR-Wochenschau. 1980 flimmerte letztmalig „Der Augenzeuge“ in den Filmtheatern über die Leinwand. Die Nummer 51 blickt zurück auf die Geschichte der Wochenschau von 1946 bis 1980 und damit auch auf ein langes Stück DDR-Geschichte.

Im Anschluss an den "Augenzeugen" startet der Hauptfilmfilm vor romantischer Kulisse. Kurt Hoffmann produzierte den Streifen „Wir Wunderkinder“ mit satirischer Rahmenhandlung, bissigen Wortwechseln und Liedern zu einer ernsten Geschichte im Jahr 1958. 

Einlass ist bereits ab 19 Uhr. Musik, Ausstellungsführung und Grillen sorgen bis zum Filmstart um 21.30 Uhr für eine vergnügliche Umrahmung des Sommerevents. Sollte das Wetter diesmal nicht so richtig mitspielen, wird der Abend kurzfristig in den stimmungsvollen Veranstaltungskeller verlegt.  

Zum Filminhalt:

Zwei Schicksale, drei Etappen: Kaiserreich, Drittes Reich, Wirtschaftswunderjahre. Da sind Bruno, selbstsüchtig, lebenslustig, unmoralisch und Hans, fleißig, sittsam, strebsam. So verhelfen Zufälle dem windigen Bruno zum schnellen Geld, während sich der ehrliche Hans sein Studium mühsam zusammensparen muss. In Zeiten des Dritten Reiches bastelt Mitläufer Bruno an seiner erfolgreichen (Nazi)Karriere und wird in den Wirtschaftswunderjahren mittels Schwarzmarkthandel zum wohlhabenden Geschäftsmann. Hans, der stets die schlechteren Karten hatte, fällt über seine anständige Haltung, verliert im Dritten Reich seinen Job, weil er nicht „braun“ genug ist und hat Probleme, seine Familie zu ernähren. Erst Mitte der fünfziger Jahre holt Hans, inzwischen erfolgreicher Journalist, zum Gegenschlag aus. Mit- und Überläufer, die erfolgreich Karriere auf Kosten anderer machen, gab es nicht nur in den 50igern. Parallelen zur politischen Wende um 1990 darf und sollte man durchaus ziehen. Überzeugend sind die Filmdarsteller Hans Jörg Felmy, Johanna von Koczian und Robert Graf. Unübertroffen sind die Kabarettisten Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller. Der Film wurde 1959 mit dem deutschen Filmpreis und 1960 mit dem Golden Globe ausgezeichnet.  

Änderungen vorbehalten 

Tickets: 03 65 / 82 64 10, kontakt@haus-schulenburg-gera.de, Abendkasse