von Elke Lier / OTZ / 8. Februar 2016

Nachgehakt: Auf der Touristikwebsite Trip Advisor stand ein positiver Eintrag zu Haus Schulenburg und ein negativer zu dessen Vermarktung seitens der Stadt Gera. Die Stadt weist die Vorwürfe zurück, dass zu wenig Werbung für das Haus gemacht werde.

Gera. Gäste aus Oldenburg schreiben dort: „Was für ein großartiges Haus van de Veldes und was für ein Glück, dass es mit Paul Schulenburg und Kielsteins ihm adäquate Förderer gefunden hat. Das innovative und bis ins Detail liebevoll restaurierte Haus hat uns an einem öden Januartag in Gera ebenso sehr beeindruckt wie seine Verbindung zum klug wieder hergestellten Garten, ganz zu schweigen von Dorfners und van de Veldes Büchern. Last not least die reizende Führung durch den guten Geist des Hauses. Einziges Manko: man würde sich wünschen, dass die Stadt Gera offensiver auf ihr bestes Stück hinweisen würde. So waren wir in Gera auf eine Mischung aus unserem Wissen um van de Velde und Schulenburg und den Zufall einer Stadtkarte angewiesen, in der das Haus Schulenburg immerhin erwähnt war. Unter „kultur in gera“ hatten wir zuvor keinen Hinweis auf das Haus gefunden.“

Mit dieser Kritik wandten wir uns an die Gera Information am Markt 1a. Karin Schuman zeigte Flyer und Aufsteller, mit denen das Haus beworben wird und sagte: „Jeder Gast bekommt von uns einen Stadtplan, wo Haus Schulenburg ausgewiesen ist und Flyer zu den aktuellen Ausstellungen. Ja, wir machen interessierte Leute richtig heiß auf dieses Kleinod, denn es rettet Geras Ansehen bei Touristen. Es ist die einzige museale Einrichtung, zu der wir Montag und Dienstag die Besucher unserer Stadt schicken können.

Die Besteigung des Rathausturmes ist zwar beliebt, doch nach einer halben Stunde erledigt und nicht jedem Besucher möglich.“ Gerade in dieser Winterferienwoche ohne Schnee sei das Manko an Museumsöffnungszeiten und kindgerechten Angeboten deutlich geworden.

Hier müsse die Stadt dringend umdenken, um das Renommee Geras als kulturvolle Stadt zu erhalten. Wenn Schätze nicht sichtbar seien, spräche sich das auch nicht herum.

Zumal nun auch das Dixhaus „ausgelagert“ ist ins Stadtmuseum, das erst mittwochs für Besucher öffnet.

Rathausturm einziges Highlight zu Wochenstart

Die braunen Kulturschilder weisen jedenfalls innerhalb der Stadt auf das Haus Schulenburg hin, wo ab Ostersonntag, dem 27. März, die wöchentlichen Sonntagsführungen 14 Uhr durch Geraer Gästeführer wieder beginnen. 

Das Stadtmarketing Gera sollte den Hinweis Fremder aufnehmen und auch einmal mit den Augen von Gästen die Außenwirkung Geras prüfen.

Stadt Gera weist Vorwürfe zurück

Nach Veröffentlichung des Artikels erklärte die Stadt: In der Veröffentlichung „KULTUR in Gera“ werde auf einer Doppelseite das Haus Schulenburg vorgestellt, inklusive Öffnungszeiten, Kontaktdaten und Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dazu gebe es einen QR-Code.

Ebenso seien auf der Internetseite der Stadt umfangreiche Informationen zum Haus Schulenburg zu finden: Zum Beispiel über den Button Kultur und Freizeit und weiter zum Menü „Museen“. Hier ist auch das Haus Schulenburg zu finden - und wird dort auch auf die Internetseite des Hauses weitergeleitet. Das gleiche funktioniert auch, wenn man auf den Button „Reiseziel Gera“ und dann zum Menü Tourismus geht. Auch hier gelange der Nutzer zu den Museen. Zudem gebe es weitere ausführliche Informationen zu Haus Schulenburg auf der Hoempage der Stadt, erklärte ein Sprecher der Stadt zudem