Liebe Freunde von Haus Schulenburg, 

leider haben wir im August die Ausstellung „Nachfolger des Bauhauses -Zwei Künstlergenerationen in der DDR“ nicht gebührend eröffnen können. Viele von Ihnen haben uns gefragt, wann die Vernissage stattgefunden hat. Deshalb laden wir Sie am 25. November 2018 anlässlich einer „Midissage“ zu einem Rundtischgespräch ein.

Als Gesprächsteilnehmer werden der Formgestalter Prof. Ulrich Wohlgemuth, die Grafikerin Christiane Werner, die Bildhauer Ralf Eck, Frithjof Kühne und Volkmar Kühn sowie die Galeristin Sabine Tauscher erwartet. Die Moderation übernimmt die Kunsthistorikerin Doris Weiland. Beginn ist 15 Uhr, Einlass 13.30 Uhr.

Zur Ausstellung:

Nach Schließung des Weimarer Bauhauses gingen mehrere Bauhäusler an die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Eine Generation später entwickelte Lothar Zitzmann, der ab dem 1960er Jahren dort eine Professur für das künstlerische Grundlagenstudium inne hatte, eine eigene Gestaltungslehre, die das Programm aus der Bauhauszeit weiterentwickelt. Zahlreiche Kunststudenten wurden daran geschult. Doch auch an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und an anderen Orten wirkten in den Nachkriegsjahren Bauhäusler, die Einfluss auf die Ausbildung nahmen. Dort ausgebildete bildende Künstler, Bildhauer, vor allem aber Formgestalter fühlten sich in ihrer Arbeit als unmittelbare Nachfolger des Bauhauses. Auf der Suche nach einer eigenen Formensprache schufen sie abstrakte, konkrete oder konstruktivistische Werke.

Bei der Auswahl der Künstler für die Ausstellung „Nachfolger des Bauhauses“ geht Museumsdirektor Volker Kielstein einer eigenen biografischen Spur nach. Zu Beginn der 1960er Jahre lernte er in Dresden den Bildhauer und Grafiker Max Lachnit kennen. Aus der Begegnung im Atelier erwuchs eine intensive Beziehung zu verschiedenen Künstlern aus dem Umkreis, darunter Klaus Dennhardt, der die Lachnitsche Druckwerkstatt übernahm. Begeistert von der Experimentierfreude nicht abgepasster Künstler gab das Arztehepaar Kielstein in den 1980er Jahren eine Dresdner Grafikmappe mit Arbeiten von Dennhardt, Pukall, Bonk, Gebhardt u.a. in Magdeburg heraus. Enge Verbindungen gab es zur „Galerie Oben“ (Chemnitz), zur „Galerie am Sachsenplatz (Leipzig), zur „Burg Galerie“ (Halle), zur „Galerie Arkade“ (Berlin) und zur „Galerie am Markt“ (Gera). Dort wurden Künstler präsentiert, die vom sozialistischen Realismus entfernte Positionen vertraten.  
 

Die Ausstellung in den Räumen und im Park des Henry van de Velde-Museums Haus Schulenburg spannt den Bogen von den 1950er Jahren bis in die heutige Zeit. Vorgestellt werden Arbeiten der Maler und Grafiker Ingo Kirchner, Günter Hornig, Peter Sylvester, Veit Hoffmann, Jürgen Schieferdecker, Hermann Glöckner, Dieter Tucholke und Friedrich Kracht, des Metall- und Emaillegestalters Hartmut Senf, des Baugestalters Bruno Groth, der Textilgestalterin Margitta Leihbecher sowie Plastiken von Max Lachnit, Volkmar Kühn, Frithjof Kühne, Ralph Eck, Thomas Lindner, Robert Krainhöfner und weiterer Künstler.