Lieven Daenens war schon einmal im Haus Schulenburg. 1999 eröffnete er im Beisein des Belgischen Botschafters Dominique Struye de Swielande die Ausstellung des renommierten belgischen Porzellandesigners Piet Stockmans. Am Samstag, den 25. Mai 2013 kam der Direktor des Genter Museums of Decorative Arts und Organisator der großen Van-de-Velde Ausstellung 1991 im National Museum of Modern Art in Tokio erneut, aber diesmal mit Freunden des Genter Rotary Clubs.
Lieven Daenens, Direktor des Genter Museums of Decorative Arts (links) im Gespräch mit Holger Peter Saupe, Direktor der Kunstmuseen Gera
Seit 2001 haben Rita und Volker Kielstein, Eigentümer von Haus Schulenburg, einen dauerhaften persönlichen Kontakt zu Lieven Daenens. „Renilde Loecks, die Belgische Gesandte in Deutschland, hat uns nach Belgien eingeladen“, erzählt Volker Kielstein. „Gemeinsam mit dem van de Velde-Experten Norbert Poulaen von der Genter Universitätsbibliothek besuchten meine Frau und ich Lieven Daenens in seinem Museum, um uns die Dauerausstellung mit van de Velde-Möbeln anzusehen“. Entstanden ist ein reger Gedankenaustausch zwischen Experten. Inzwischen hat das Genter Museum seltene Drucke Henry van de Veldes als Leihgaben gezeigt. Diese stammten aus der weltweit wichtigen Sammlung von Buchgestaltungen, Möbeln und Entwürfen des Architekten, die im Haus Schulenburg zu sehen ist.
Im Rahmen des Thüringer Van-de-Velde-Jahres war es Lieven Daenens ein Bedürfnis nach Gera zu kommen. Empfangen wurden die Genter Gäste von Kerstin Böttcher-Grewe, Rotary Club Gera, sowie von Holger Peter Saupe, Direktor der Geraer Kunstmuseen. Nach einem Mittagessen im Szenario und einer Führung durch das Theater, besichtigten die belgischen Gäste Haus Schulenburg.
Die Begeisterung war bei Lieven Daenens spürbar. Der Haus- und Gartenkomplex und die Sammlungen des Hauses Schulenburg, die nach der fast 17-jährigen sehr genauen Rekonstruktion zu sehen sind, erregten das Interesse des van de Velde-Kenners. Für Volker Kielstein hatte Lieven Daenens noch etwas Besonders im Gepäck: zwei 2-Meter breite, transparente Papierbögen mit Kopien von Plänen für das Haus Schulenburg aus dem Archiv von La Cambre, der Hochschule für Architektur und Visuelle Künste in Brüssel. Die von Henry van de Velde 1926 geründete Hochschule besitzt einen bedeutenden Nachlass des Architekten, Künstlers und Designers.